Es ist kaum genügend Zeit geblieben, um eine Reisetasche zu packen. Für die Vorbereitung einer Bibelarbeit, die ich auf der Synode halten soll, bleiben mir die sieben Stunden im Zug. Claudia bringt mich mit den Kindern zum Bahnhof in Hergatz. Hätten wir gewusst, für wie lange dieser Abschied gelten muss, hätte ich mir mehr Zeit genommen und mit den Babies in ihren Kindersitzen auf der Rücksitzbank gescherzt. Eine Taxi-Kollegin bringt auch Fahrgäste zum Zug und freut sich, die Kinder zu sehen. So überlasse ich die zwei Frauen der Begeisterung, die Babies auf magische Weise bei Frauen auslösen und schaffe meinen Koffer auf den Bahnsteig. Kurzer Abschied - wir sehen uns in München Mitte Juni, wo ein Hausgottesdienst geplant ist. Da mich der Rückflug wieder nach München bringen wird, lassen sich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Claudia wird mit den Kindern nach München kommen und mich abholen. Deo volente.
Die sieben Stunden im Zug könnte ich gut gebrauchen, um nach den stressigen letzen Tagen etwas zur Ruhe zu kommen. Aber da wartet noch die Bibelarbeit. Man kann ja das eine tun, und das andere nicht lassen. Seit ich verheiratet bin und meine Frau einen Blick darauf wirft, wie ihr Mann auf Reisen geht (nein, sie packt mir nicht den Koffer), darf ich mir nicht mehr meinen super-bequemen Bergsteigerrucksack über die Schultern werfen. Statt dessen ziehe ich brav einen schwarzen Rolli hinter mir her über die Bahnsteige, was das Ein- und Aussteigen deutlich erschwert. Doch irgendwie bin ich diesmal froh, dass dieser Koffer zwei Räder hat. Beim Umsteigen in Nürnberg ertappe ich mich dabei, wie ich meinen Trolley verstohlen auf dieses Rollband neben der Treppe setze, damit er von Maschinenkraft nach oben befördert wird. Nicht, dass ich auf solche Helferlein angewiesen wäre. Aber man kann die Technik ja ausprobieren. Steckt diese merkwürdige Grippe immer noch so tief in meinen Knochen? Auf Bahnsteig 17 fährt ein der Regionalexpress nach Zwickau.... und es gibt genügend Sitzplätze.
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