Reha oder Kur oder ganz amtlich “Anschlussheilbehandlung” - so heißt die Veranstaltung, die mich in den nächsten drei Wochen beschäftigen wird. Morgen geht’s los. Beim Kofferpacken fühle ich mich etwas ratlos, weil ich mir kaum vorstellen kann, was mich in Neutrauchburg erwartet. Viele schwärmen von Kuraufenthalten wie von Urlaubsreisen. Doch Ende November hält sich der Charme auch von ausgewählten Kurorten hier im Allgäu vermutlich in Grenzen. Wenn die Kur noch bis Mai warten könnte und ich dann an die Nordsee oder auf die Insel Rügen fahren würde, wäre ich vermutlich begeistert. Statt dessen schaue ich auf den Packzettel und vermute hinter Turnschuhen (mit weißen Sohlen!), Trainingsanzug und festem Schuhwerk ein Programm von Turnstunden, die mir schon in der Schule ein Graus waren. Ob ich mich für Gesprächsgruppen mit Gruppendynamik und Ergotherapie mit Bildermalen oder Körbeflechten begeistern kann - mal sehen. Meine Frau empfiehlt Ausdruckstanz und einen Kochkurs.
Inwieweit ich telefonisch erreichbar sein werde, wird sich zeigen. In den Unterlagen wurde ein strenges Handy-Verbot auf dem gesamten Klinikgelände erwähnt. Nachdem selbst in den Krankenhäuser neuerdings handyphoniert werden darf, klingt mir diese Regelung etwas antiquiert. Ob ich die hauseigene Telefonanlage sponsern oder zivilen Ungehorsam üben werde, könnt ihr gerne austesten.
Sogar der Rasierer ist aufgeladen und muss mit, denn - oh Wunder - es zeigen sich erste Ansätze von Haarwachstum. Die Augenbrauen färben sich dunkel und auf der Oberlippe deutet sich vorsichtig ein Bärtchen an. Über den Augen das darf wachsen aber mit einem Oberlippenbart lässt mich meine Frau nicht wieder nach Hause. Also wird rasieren geübt. Jetzt bin ich noch gespannt, in welcher Farbe sich die neuen Haare auf dem Kopf zeigen werden - ganz in Grau oder verjüngt und dunkel, wie das ja auch gelegentlich passieren soll.
Nicht einpacken konnte ich meinen Reise-Computer. Der wurde nach einem Defekt von der Service-Abteilung eines großen japanischen Elektronik-Herstellers noch nicht zurückgesandt. Was lange währt wird gut, so hoffe ich. Aus dem Grund werde ich zunächst die Zeit nicht - wie ich ursprünglich geplant hatte - zum bloggen nutzen können. Bleibt zu hoffen, dass ich über das Wochenende nach Hause kommen kann. Dann werde ich hoffentlich das frisch reparierte Netbook nächste Woche mitnehmen und viel tippen können. Vielleicht finde ich die Zeit und Energie um die alten Lücken in meinem Blog schließen zu können, für die es bisher nur die Überschriften gibt. Natürlich schließe ich die Möglichkeit nicht aus, dass sich der Kurbetrieb kurzweilig genug zeigt, um neue Ideen für Blogeinträge zu liefern.
Wir wuenschen dir, dass diese Zeitverschwendung wenigstens lustig werden wird. Turnstunden.... tja, die Finger auf der Tastatur zaehlt eben nicht als Sport. Da muss schon ein bisschen mehr gemacht werden.
AntwortenLöschenTurnschuhe mit weissen Sohlen, das klingt in der Tat ominoes. Wer weiss. Bin ja so gespannt, was die mit dir anstellen werden. :-) :-) :-)
Gruesse aus Uebersee...
Hanna
Gute Genesung und viele neue Eindrücke bei Ausdruckstanz, Gruppengespräch, Kochkurs und Malen nach Zahlen! Bleib Gott befohlen.
AntwortenLöschenWir schreiben heute den 21.12.2010! Da ist es wohl an der Zeit, Dir mal die Gelbe Karte zu zeigen ;-)
AntwortenLöschenEin gutes Einleben zu Hause wünscht Dir
Myriam
Sorry, wollte schon längst mal wieder bloggen. Jetzt habe ich mir aber vorgenommen, eine Weihnachtspredigt zu schreiben, damit ich nicht ganz einroste. Da muss der Blog wohl noch etwas warten.
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